Der Wetterbericht hatte für den heutigen Tag perfektes Sommersonnenwetter mit optimaler Sicht vorausgesagt, so dass wir uns schon früh auf ein besonderes Ausflugsziel festgelegt hatten. Wir wollten zum Alpentower um die tolle Sicht bei klarem Himmel voll auszukosten. Also fuhren wir früh über den Brünig-Pass bis ins Haslital im Kanton Bern. Durch den kleinen Ort Hasliberg ging es über immer enger werdende Bergstraßen zur Gondelbahnstation Bidmi wo wir unser Auto abstellten und für 30 SFR pro Person ein Tagesticket (den günstigsten Tarif) für die Seilbahnfahrt lösten. Mit den 6-Personen-Gondeln ging es zuerst bis Mägisalp auf 1.710 Meter Höhe und dann mit einer weiteren Gondelbahn bis zum Alpentower.
Spektakuläre Sicht vom Alpentower
Der Alpentower bei Meiringen-Hasliberg ist ein Ausflugsrestaurant auf 2.250 Meter Höhe, spektakulär gelegen auf einem Bergkamm. Von dort aus hat man einen beeindruckenden 360-Grad Blick auf sage und schreibe 400 Berge, die sich ringsum mit Höhen von weit über 3.000 Meter in den Himmel schrauben. Gleich hinter dem Alpentower stürzt der Hang fast senkrecht ab, was einen glauben lässt, man stünde am Rand der Alpen. Der Blick auf die Bergmassive, Gletscher, Täler und Wiesen ist atemberaubend. Von hier aus starten zudem zahlreiche Gleitschirmflieger, was vor dieser Kulisse ebenfalls ein tolles Bild abgibt.
Alpentower – Hääggen – Mägisalp und dann auf’s Trotti
Nachdem wir die Aussicht ausgiebig bewundert hatten, machten wir uns an den Abstieg. Vom Alpentower gehen zahlreiche Wanderwege ins Tal oder zu benachbarten Almen, so dass man die Qual der Wahl hat. Wir wanderten über Hääggen, ein winziges Alpdorf, durch sattgrüne Wiesen auf denen glückliche Schweizer Kühe weideten zurück ins Tal. An einigen Alphütten kann man hier Alpkäse oder den berühmten Bratkäse kaufen. Diese Käsespezialitäten werden auf jeder Alm individuell handwerklich gefertigt und sind ein echter Genuss. Ein Betrieb mit 50-60 Tieren produziert pro Saison gut 6.000 Kilo Käse der meist aber nur in der Schweiz verkauft wird. Daher ist es immer empfehlenswert, so eine Leckerei direkt beim Erzeuger zu kaufen!
Unsere Route ging weiter bis nach Mägisalp, das vor allem im Winter stark von Skitouristen frequentiert wird. Im Sommer kommen die Wanderer und es geht deutlich beschaulicher zu. Auf der großen Sonnenterrasse genossen wir hausgemachten Haslikuchen, einen süßen Haselnusskuchen aus Mürbeteig, und dazu eine passende Rivella. Nach der Pause mietete ich ein sogenanntes Trotti, einen Tretroller mit kräftigen Bremsen, mit dem ich die restlichen Kilometer bequem bis Bidmi zurücklegte. Es macht tierischen Spaß diese gut ausgebaute Strecke mit so einem Roller runterzudonnern, dennoch ist Vorsicht geboten. Die teils kurvige Straße ist nicht immer gut einsehbar und ein falsches Bremsmanöver kann unschön enden. Das blieb mir jedoch erspart und so kam ich ca. 15 Minuten später wieder an unserem Ausgangsort an.
Auf dem Heimweg hielten wir in Meiringen und deckten uns mit allerlei Grillgut ein, dass kurze Zeit später auf dem heimischen Grill bruzelte. Bei leckerem Eichhoff ließen wir die Eindrücke des Tages nochmal sacken. Morgen soll das Wetter leider nicht so toll werden. Mal sehen wohin es uns dann verschlägt.