Nachdem wir gestern im Herzen des Kalbarri Nationalpark das „Nature’s Window“ gesehen und „The Loop“ zumindest halb gelaufen sind, war heute die berühmte Steilküste des Parks dran. Gegen 10 Uhr brachen wir vom (hervorragenden!) Murchinson Campingplatz in Kalbarri auf und fuhren auf der Red Bluff Road Richtung Süden.
Coastal Cliffs – Ein Highlight jagt das nächste
Entlang der anfangs sanften Küstenlinie südlich von Kalbarri ragt nach wenigen Kilometern eine beeindruckende Steilküste in den Himmel. Entlang der „Coastal Cliffs“ reihen sich hier die Highlights wie an einer Perlenkette aneinander. Die aus zahllosen farbenprächtigen Farbschichten von beige bis dunkelrot bestehenden Felsen, bilden an jeder Ecke deutungswürdige Formen, die im Zusammenspiel mit den heranrollenden Wellen des indischen Ozeans ein grandioses Bild abgeben.
Der sogenannte „Bigurda Trail“ verbindet auf einer Länge von 8 Kilometern entlang der Steilküste insgesamt acht Sehenswürdigkeiten miteinander. Teilweise führt der Pfad nur 1-2 Meter an der Kliffkante entlang und ist daher nichts für Personen mit Höhenangst. Für alle Mutigen ergeben sich aber zahllose tolle Ausblicke und Fotomotive.
Wir folgten dieser Route mit dem Camper und errichten so jedes Highlight bequem über die Straße, mussten meist nur einige hundert Meter bis zur besten Aussichtsposition laufen. Wir begannen bei „Red Bluff“ und hatten von dem gut 100 Meter hohen Aussichtspunkt einen atemberaubenden Blick auf die tosende See, die hier auf die vielschichtige Küste prallt. Der Blick reicht bis zum Jakes Point und die benachbarten Strände, die vor allem bei Surfern beliebt sind.
Über „Mushroom Rock“ (wer denkt sich eigentlich immer diese Namen aus?), ging es zu „Rainbow Valley“ und „Pot Alley„. Letzterer Spot beherbergt einen tollen kleinen Stand zwischen den Klippen, an dem schwimmen allerdings nicht zu empfehlen ist. Die Aussicht auf die meterhohen Wellen sollte aber ausreichen.
Weiter ging es über „Eagle Gorge“ und „Shellhouse Grandstand“ zum eigentlichen Höhepunkt: „Island Rock„. Der Felsen war einst Bestandteil der Küstenlinie, bis ihn die Wassermassen des Ozeans freispülten und isolierten. Von den zahlreichen Aussichtspunkten hat man einen tollen Ausblick auf den Island Rock, der unweit der zerklüfteten Küste aus dem Meer ragt. Nur wenige Gehminuten weiter kann man die „Natural Bridge“ sehen, eine natürliche Steinbrücke, unter der die Wellen zusammenschlagen. Wow – wir hätten stundenlang dort sitzen und staunen können. Hoffentlich konnte ich die tolle Szenerie auf einem der vielen Fotos abbilden. Das kommt dann definitiv in Übergröße ins Schlafzimmer 😉
Pink Lake
Danach setzten wir uns gut geröstet (Wahnsinn was 2 Stunden Mittagssonne hier mit dir anrichten können) wieder in Bewegung und fuhren bis Port Gregory, um einen Blick auf den legendären „Pink Lake“ zu werfen. Der schmale See erstreckt sich über viele Kilometer entlang der Küste und war zu dieser Jahreszeit (Spätsommer) leider ziemlich ausgetrocknet. Trotzdem war die pinke Färbung gut zu erkennen. Allerdings wird die volle Pracht wohl erst aus der Luft sichtbar. Wie es zu der Farbe kommt ist bis heute nicht einwandfrei geklärt. Wissenschaftler führen sie auf eine spezielle Alge zurück, die Beta-Karotin produziert.
Unsere Fahrt ging weiter über das historische Northampton bis Geraldton, wo wir schon die Cyclone Nacht verbracht hatten. Wir sind wieder am Sunset Beach und genießen einen ruhigen Abend bei hervorragendem australischen Wein und planen unsere letzten Tage in Westaustralien.