Als wir heute morgen im idyllischen kleinen Örtchen Nestflaten, direkt am Suldalsvatnet wach wurden, einen rauschenden Wasserfall in Sichtweite und um uns herum nur ein paar kleine Häuser neben den typisch norwegischen Wäldern und Fjordfelsen, merkten wir mal wieder warum wir diese Tour machen. Diese Ruhe und diese Natur, diese Fernsicht und diese besondere Atmosphäre belohnen uns immer wieder aufs neue. Da ist es auch völlig egal ob Wolken in den tiefen Fjordschluchten hängen oder es wieder mal nieselt. Norwegen tut uns gut!

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Die Stabkirche Røndal

Stabkirche Røndal

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es wieder auf die Straße. In Røndal sahen wir die erste Stabkirche unserer Reise. Diese besonderen Holz-Bauwerke, mit ihren teils heidnischen Schnitzereien der Wikinger, sind zum Teil mehrere hundert Jahre alt und gibt es nur in Norwegen. Heute sind gerade noch etwa 30 davon zugänglich. Einige weitere liegen noch auf unserer Tour. Wir wollen sie alle sehen 😉

Die Stabkirche Røldal wurde um das Jahr 1250 gebaut und 1462 erstmals schriftlich erwähnt statt. Im Inneren der Kirche finden sich Rosenmalereien und ein Kreuz dem Heilkräfte zugeschrieben wurden. Seit dem 13. Jahrhundert gilt die Stabkirche Røndal als bekannte Wallfahrtskirchen.

Überall Wasserfälle

Im Anschluss folgten wir der E134 Richtung Norden. Hinter Vetrhus fiel uns dann im Minutentakt die Kinnlade runter: Ein riesiger Wasserfall nach dem anderen stürzte direkt neben der Straße tosend in die Tiefe. Die hier „Fossen“ genannten Wasserwunder wälzen sich mit enormer Macht teils 200 Meter über Felskanten ins Tal. Norwegen ist wahrlich das Land der Wasserfälle. Und das wissen die Wikinger auch zu nutzen. Nahezu 100% des hiesigen Energiebedarfs deckt man in Norwegen mit Wasserkraft.

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Ein gigantischer, zweiströmiger Wasserfall, ein „Vossen“, direkt an der Straße

Nach zahllosen Fotos ging es weiter zur Kleinstadt Odda und nach einer typisch norwegischen Mittagspause (Burger + Pommes) dann entlang am Westufer des Sørfjord. Die Straße, die man hier größtenteils mit 80km/h befahren darf, wird entlang dieser Strecke teils bedenklich eng. Wir sind jetzt nicht nur einmal in Situationen gekommen, in denen wir das entgegenkommende Fahrzeug nur mit Schrittgeschwindigkeit passieren konnten. Aber man nimmt’s mit Humor und wenn man den lokalen LKW-Fahrern Glauben darf, ist immer noch enoooorm viel Platz vor dem Abgrund 😉

Bei mäßig gutem Wetter mit zum Teil deutlicher Luftfeuchtigkeit von oben, sind wir mittlerweile an unserem Tagesziel angekommen: dem Ejdfjord. Von hier aus wollen wir morgen den Tveitfoss und den Søtefossen (s.o. Wasserfälle!) erwandern. Wetter ist dann sowieso egal, denn die sind ja eh ziemlich nass.

Jetzt sitzen wir an einem wunderschönen Platz, an dem ein kleiner Fluss direkt in den Fjord mündet, freuen uns über unser wasserdichtes Vorzelt und genießen die letzten paar Flaschen Billigbier aus Deutschland. Ja genießen – denn mit dem Bier brauen haben es die Norweger leider nicht so.

Ergänzung: habe eben erstmals die Angel ausgeworfen! Funktioniert! Fang ist in Planung!

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