Rund um Knysna werden dem unternehmungslustigen Urlauber zahllose Aktivitäten angeboten. In nahezu jeder Location hängt ein großes Brett mit zig Flyern, die die einzelnen Angebote anpreisen. Das kann einen durchaus überfordern – vor allem wenn man, wie wir, nicht mal zwei Tage hat, um das Beste rauszuholen.

Knysna Elephant Park

Nach intensiver Recherche entschieden wir uns für einen Trip zum nahe gelegenen Knysna Elephant Park. Man mag über Parks dieser Art geteilter Meinung sein und sie durchaus kritisch betrachten. Wir wollten uns vor Ort selbst ein Bild machen. Der Flyer versprach eine einmalige Erfahrung mit den Dickhäutern, mit denen man direkten Kontakt haben sollte. Wir fuhren etwa 25 Kilometer Richtung Osten, die uns durch dicht bewaldetes Gebiet führten. Direkt an der N2 entdeckten wir dann das kaum zu übersehende Schild zum Park und bogen links ab. Auf dem Parkplatz war nicht allzu viel los, was uns darauf hoffen ließ, dass die Besuchergruppen im Park überschaubar bleiben würden. Due Wartezeit vin knapp 45 Minuten bis zur nächsten Tour vertrieben wir uns mit einem interessanten Rundgang im angeschlossenen Mini-Museum, in dem die Geschichte des Parks anschaulich erklärt wird. Die hier lebenden Elefanten, sieben an der Zahl, kommen teils aus privaten Game Reserves, die schließen und eine neue Bleibe für Ihre Elefanten suchen mussten, aus dem Zirkus oder wurden als kranke oder ausgehungerte Jungtiere gefunden. Die Betreiber des Parks beschreiben auf großen Tafeln die Geschichte jeden Tieres und wie die Herde nach und nach wuchs. Sie verfolgen nach eigener Aussage mit ihrem Park eine langfristige Aufklärungskampagne, um Menschen über den direkten Kontakt mit den Elefanten zu sensibilisieren und den Tieren ein würdiges Leben zu ermöglichen.

Nach überstandener Wartezeit führte uns ein Guide in einen Nachbarraum, in dem er uns ein kurzes Video vorspielte, in dem unter anderem die Verhaltensregeln für Besucher des Parks erklärt wurden. Leider war unsere Besuchergruppe inzwischen auf gut 40 Personen angewachsen, was der ganzen Tour unweigerlich etwas arg touristisches verlieh. Im Gänsemarsch folgte der Trupp dem Guide in den riesigen Stall. Stall? Das klingt aber nicht gerade nach Freiheit… als hätte der Guide unsere Gedanken gehört, erklärte er wortreich, das die Stiere diesen Unterstand selbst bevorzugen und nie hineingezwungen werden würden. Zudem könnten sie sich 24 Stunden am Tag frei bewegen und den Stall nach Belieben verlassen.
Dann ging es in einem Trecker mit Anhängern raus in den Park, vorbei an Zebras, bis zum Fütterungsplatz der Elefantenherde. Die riesigen Tiere warteten bereits und wir nahmen vor ihnen Aufstellung um von den inzwischen 5 Guides letzte Instruktionen zu erhalten. Und dann ging es los, wir steckten unsere Hände mit jeweils einem halben Apfel aus und schwups – hatte der freundliche graue Riese vor mir seinen Schnodder auf meinem T-Shirt verteilt 😉 klingt aber ekliger als es war, denn nach genauerer Betrachtung war es eher Schlamm von der Rüsselspitze, die mein bis dato helles Shirt besprenkelt hatte. In den folgenden 10 Minuten verfütterten wir fleißig unsere 2kg Obst pro Person und betrachteten die Tiere begeistert dabei, wie geschickt sie sich dabei mit ihrem Rüssel anstellten.

Nun wurde unsere Gruppe aufgeteilt. Etwa 8 Personen wurden einem Guide zugeteilt, der sich dann etwas von der Herde entfernte. Mit den Worten: „Jetzt schauen wir mal wer Lust hat mit uns zu spielen…“, steuerte unser Guide ruhig aber bestimmt einen etwas abseits stehenden Jungbullen an. Dabei erklärte er, dass man den Elefanten nicht zwingen könne, Interesse zu entwickeln. Wenn das Tier schlicht keinen Bock habe, würde er sich verziehen. Unserer war jedoch die Ruhe selbst und drehte sich bereitwillig zu unserer Gruppe. Dann durfte ich zu ihm gehen und ihn meine Hand auf seine Flanke legen. Die grobe, behaarte Haut fühlte sich fremd an und bei der ungewohnten Nähe zu dem riesigen Tier wurde mir etwas mulmig. Der Bulle blickte jedoch völlig entspannt mit seinen großen Augen in die Runde und schien sich nicht im Geringsten an uns stören. Während auch die anderen der Reihe nach auf Tuchfühlung gehen durften, erklärte der Guide mit viel Hingabe spannende Fakten aus dem Leben der Elefanten, wie diese sich ernähren, kämpfen, leben und sterben. 

Knysna Elephant Park und Plettenberg Bay
Knysna Elephant Park und Plettenberg Bay

Danach ließen wir die Herde wieder allein und kehrten zum Besucherzentrum zurück. Die ganze Tour dauerte etwa eine Stunde, hinterließ bei uns aber einen bleibenden Eindruck. Zwar ist und bleibt es ein eingezäunter Park, jedoch schien es uns, als wenn die Tiere hier ein den Umständen entsprechend gutes Leben haben. Und die vielen Menschen die auf diese Weise in Kontakt mit Ihnen treten können, werden diesen Tieren (hoffentlich) mit Respekt und Vorsicht begegnen.

Traumstrände in Plettenberg Bay

Nach dieser aufregenden Tour wollten wir uns etwas Entspannung gönnen und steuerten den nächstgrößeren Ort namens Plettenberg Bay an. „Plet“ ist vor allem für seine zahlreichen, hervorragenden Strände bekannt. Wir fuhren zum Central Beach, der mit kostenlosem Parkplatz, Lifeguards und mehreren Strandrestaurants aufwartet. Der Strand erstreckt sich in einer kleinen, wunderschönen Bucht, war jedoch kaum besucht. Auf dem weißen Sand lagen nur ein paar Leute und auch im kristallklaren, lauwarmen Wasser tummelte sich nur eine Handvoll Menschen. 

Central Beach in Plettenberg Bay
Central Beach in Plettenberg Bay

Mit Anlauf stürzte ich mich in die Fluten und genoss die kräftigen Wellen. Heute mal keine Haie, kaum Wind, dafür sehr bemühte Rettungsschwimmer und pralle Sonne – einfach traumhaft.
Mit dezent rotem Oberkörper ging es dann auf die Main Street von Plettenberg Bay, die so ziemlich alle Einkaufsmöglichkeiten des Ortes beherbergt. Hier sollte es laut Martin und Alex, die beide jeweils vor einiger Zeit hier waren, einen hervorragenden französischen Imbiss geben, der die weltbesten Steak Sandwiches zaubert. Sein Name: Chez Laurent. Als wir seinen zentral gelegenen Stand jedoch auf dem Markt entdeckten, machte sich Enttäuschung breit. Laurent war nicht da. Ein Schild entschuldigte ihn bis 17:30 Uhr. So lange konnten wir jedoch nicht mehr warten, da wir noch eine Bootstour über die Lagune in Knysna geplant hatten. Schade drum.
Das auch aus der Bootstour nichts wurde, war dann doppeltes Pech. Kurz vor Knysna überrasche uns eine dichte Wolkendecke, die den Ort bis zum Abend einnahm. Bei diesem Wetter machte die geplante Tour keinen Sinn, so dass wir den Abend gemütlich im Restaurant ausklingen lassen wollten. Doch leichter gesagt als getan: nahezu alle Restaurants an der Warerfront waren komplett ausgebucht. Ohne Reservierung nichts zu machen. So dauerte es etwas, bis wir schließlich doch noch einen Tisch ergattern konnten. In Marios Café – richtig, einer Pizzeria. Heute also mal klassisch italienische Küche statt experimenteller afrikanischer 😉

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