Nach unserer grandiosen Tour durch den Nationalpark Plitvicer Seen wurden wir auch am nächsten Morgen von unserer Gastgeberin wieder mit einem großartigen Frühstück begrüßt, bevor es für uns weiter Richtung Küste nach Brela gehen sollte. Doch als unser Blick vom reich gedeckten Tisch Richtung Fenster abschweifte, sahen wir erneut Regenwolken auf uns zu rollen. Grund genug um nach den zahlreichen Leckereien die Taschen zu packen und weiterzuziehen. Zuvor wurden wir aber noch mit reichlich Proviant und vor allem zahlreichen guten Insidertipps versorgt. Demnach sollten wir unbedingt Zadar besuchen, in einer klassischen „Konoba“ schwarzes Risotto essen und in der Kvarner Bucht die tollen Rotweine testen. So machten wir uns gespannt auf die kommenden Tage auf den Weg Richtung Süden.
Zwischenstopp im historisches Zadar
Von Grabovac ging es über die E71 für etwa 1,5 Stunden bis in die bekannte Küstenstadt Zadar. Im Verlauf der Fahrt ging es von dich bewaldeten Berghängen auf einer Höhe von gut 600 Metern über dem Meeresspiegel immer tiefer auf die damlatinische Küste zu. Etwa auf Hälfte der Tour passierten wir einen längeren Tunnel und als wir diesen verließen, erwartete uns endlich strahlender Sonnenschein. Das Thermometer, das beim Start noch 15 Grad angezeigt hatte, schnellte auf 28 Grad hoch und als wir in Zadar ankamen, hatten wir den nasskalten Morgen schon völlig vergessen. Wir parkten an der Marina in Sichtweite zur berühmten Altstadt und schlenderten über die Stadtbrücke in das historische Zentrum der Stadt.
Die Geschichte der Hafenstadt Zadar, die heute rund 75.000 Einwohner hat, reicht bis in die illyrischen Zeit zurück. Später siedelten hier Römer, bevor Zadar unter byzantinische, fränkische und venezianische Herrschaft fiel. Ab dem 10. Jahrhundert ist dann eine kroatische Vormachtstellung belegt, die allerdings immer wieder von Venedig beeinflusst wurde. Später fiel Zadar an das Österreichische Kaiserreich, zwischenzeitlich an das napoleonische Frankreich und dann wieder an die k.u.k. Monarchie. Von dieser wechselvollen Geschichte zeugen heute noch zahlreiche historische Bauwerke, die Zadar einen ganz eigenen Charme verleihen. Dazu zählen etwa das Römisches Forum mit zahlreichen, öffentlich zugänglichen Fundstücken, die Kirche St. Donat aus dem 9. Jahrhundert, die Kathedrale der Hl. Anastasia (ihres Zeichens die größte Kirche Dalmatiens), verschiedene Paläste oder die venezianischen Verteidigungsbauten aus dem 15. bis 17. Jahrhundert, die in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurden.
Unser Fazit: Zadar ist eine pulsierende, selbstbewusste und sehenswerte Stadt, die unbedingt einen Besuch wert ist. Einen längeren Aufenthalt muss man hier aber nicht einplanen. Die überschaubare Altstadt kann man binnen weniger Stunden komplett erkunden und die zahlreichen gastronomischen Angebote halten einige Überraschungen bereit.
Sonne, Meer und tolles Essen im schönen Brela
Über die E65 ging es an der dalmatinischen Küste weiter Richtung Süden bis zu unserem nächsten Ziel: dem beschaulichen Küstendorf Brela an der Makarska Riviera. Hier bezogen wir die Villa Bose, wo wir freundlich von unserer Gastgeberin auf deutsch begrüßt wurden. Sie erzählte uns, dass sie für mehrere Jahre in Düsseldorf gelebt hätte und die Stadt bis heute regelmäßig besuche. Somit hatten wir als Düsseldorfer gleich einen Stein bei ihr im Brett 😉 Wir bezogen unser Zimmer, von dessen Balkon wir einen wundervollen Ausblick auf den nahen Strand (siehe Bild unten) hatten.
Nachdem wir unser Gepäck abgeladen hatten, ging es auch direkt runter zum Wasser. Über mehrere Treppen war der weitläufige Kiesstrand schnell erreicht und bevor es zum Essen ging, musste ich mich endlich mal in die Fluten stürzen. Das Wasser war wunderbar, zwar noch etwas kühl, aber nach der Hitze des Tages eine großartige Erfrischung. Beim Blick vom Strand hinauf zu unserer Unterkunft ergab sich dann auch erstmals die grandiose Aussicht auf den ganzen Ort. Dieser schmiegt sich romantisch auf einer schmalen Landzunge an eine steile, schroffe Gebirgskette. Die hellen Häuser stehen eng beieinander und sind nur über schmale Straßen zu erreichen. Dazwischen zeigen sich immer wieder strahlend grüne Kiefernwälkdchen und farbenprächtige Blumen. Ein großartiges Bild!
An den folgenden beiden Tagen genossen wir die wunderbare Entspannung in der Sonne. Brela verfügt über tolle weiße Kiesstrände mit großartigem Wasser, die binnen weniger Minuten vom Zentrum aus zu Fuß erreicht werden können. Der Strand Punta Rata zählt sogar zu den schönsten seiner Art auf der ganzen Welt, wenn man der amerikanischen Zeitschrift Forbes glauben darf. Auch viele andere Zeitschriften und Institutionen haben Punta Rata in den letzten Jahren mit Preisen bedacht. Der benachbarte Strand Podrače zählt zudem zu den meistfotografierten des Landes und ist nach Wahl der Webseite European Best Destinations eines der 15 schönsten und wünschenswertesten Urlaubsziele 2015. Die gesamte Strandpromenade von Brela ist hochwertig ausgebaut, so dass man bequem die einzelnen Standabschnitte erkunden kann. Diese sind zwar nicht allzu breit, dennoch war es nirgends zu voll oder gar überlaufen. Liegen und Sonnenschirme kann man für einen fairen Kurs mieten, muss es aber nicht.
Wir fanden immer ein angenehmes Plätzchen und genossen abends nach dem Essen die chillige Stimmung am Strand. Dann sorgen die zahlreichen Restaurants und Cafés mit Live-Musik und bequemen Liegestühlen für eine entspannte Atmosphäre. Wir haben unseren Aufenthalt in Brela wirklich genossen und waren am Tag der Ab- bzw. Weiterreise schon etwas traurig, diesen gemütlichen Ort schon wieder verlassen zu müssen. Hätten wir das vorher gewusst – wir hätten hier sicherlich einige Tage mehr eingeplant…
Unsere Restaurant-Empfehlungen für Brela:
- Nautica, Obala Kneza Domagoja 44, Brela – Gemütliches Restaurant mit hervorragenden Fisch- und Fleischgerichten. Der Service war top und die Preise absolut fair.
- Konoba Feral, Obala Kneza Domagoja 30, Brela – Bekannt für hervorragende Fischgerichte. Eine Reservierung ist ratsam. Ansonsten kann man aber auch gemütlich bei einem Glas Wein auf dem Mäuerchen vor dem Laden auf einen freien Platz warten