An unserem letzten Tag hier im Monkey Mia Dolphins Resort wollten wir nochmal ausgiebig die Sonne genießen. Nach dem Frühstück sollte eine der hier angebotenen Schiffstouren gebucht und der restliche Tag am Strand verbracht werden. So jedenfalls der Plan. Aber als ich morgens die Zentralverriegelung unseres Campers öffnen wollte, tat sich nichts. Auch das Cockpit blieb dunkel. Kein Boardcomputer, kein Audiosystem. Diagnose: Autobatterie leer. Na klasse. Das war jetzt schon der dritte Vorfall mit unserem eigentlich als „Premium“ eingestuften KEA Camper.

Starthilfe alá Outback!?

Auf die KEA Service Hotline hatte ich an diesem Morgen echt keinen Bock. Zudem hätten die eh nur einen Techniker schicken können. Und bis der hier draußen gewesen wäre… Das musste anders gehen. Auf der Suche nach Hilfe in der Nachbarschaft, traf ich zwei braungebrannte Jungs aus Münster. Die zwei zogen schon seit Monaten in einem alten Mini-Camper durch Australien und hatten auf ihrer Tour schon mehrfach Probleme mit der Batterie. Daher hatten sie ein Starthilfekabel an Board, das sie samt ihrer Hilfe gerne zur Verfügung stellten. Nur selber konnten sie leider keine Starthilfe geben, da ihre Karre das wohl nicht überlebt hätte. Also suchte ich weiter und fand Danny, einen netten Surfertypen um die 60, der zwei Camper weiter an seinem PickUp werkelte. Auch er half gerne und so machten wir uns zu viert daran, die Autobatterie an unserem Sprinter zu finden. Gar nicht so einfach bei europäischer Anleitung und einem australischen Umbau. Doch schließlich konnten wir zur Tat schreiten. Leider war das Starterkabel der Jungs aber zu schwach, um genug Power zu übertragen. Daher schlug Danny vor, einen abenteuerlichen, mit Plastikband umwickelten Kupfer-Stab aus seinem Sammelsorium zu verwenden, um ein „full power rechargement“ durchzuführen. Das würde garantiert klappen, so Danny. Der „Umbau“ würde auch nur 30 Minuten dauern. Die Jungs und ich sahen uns an und schüttelten gleichzeitig die Köpfe. Das war uns dann doch etwas zu heikel. Wären wir völlig allein im Outback – ok. Aber der Weg zur Rezeption war dann doch die bessere Alternative. Also fragten wir dort nach Hilfe und nur wenige Minuten später stand ein Mechaniker am Camper und hauchte der Batterie neues Leben ein. Das freute auch Danny.

Trotz der schnellen und praktikablen Hilfe hatten wir fast den ganzen Vormittag mit dieser Aktion zugebracht. Wir hatten die Delphine verpasst und waren nun auch zu spät für die Bootstour. Und gefrühstückt hatten wir auch noch nicht. Also entschieden wir uns für einen gemächlichen Tag am Strand, fuhren am späten Mittag im nahen Danham einkaufen und erkundeten dann noch die Umgebung.

Little Lagoon

Nicht weit von Danham liegt die Little Lagoon, die durch einen flachen Zufluss mit dem Meer verbunden ins. Die etwa 700 Meter breite Bucht entstand vor etwa 4.000 Jahren und hat aufgrund ihrer fast isolierten Lage einen deutlich höheren Salzgehalt als das Meer. Wasserpflanzen und verschiedenen Fischen gefällt das aber außerordentlich gut, weswegen hier unter anderem der hochgiftige Steinfisch zu finden ist. Baden kann daher nicht uneingeschränkt empfohlen werden. Dafür hat die kleine Lagune einen gut ausgestatteten BBQ Platz und ist aufgrund des tollen Panoramas die kurze Anfahrt von Monkey Mia wert.

Little Lagoon
Der Salzgehalt der Little Lagoon liegt deutlich über dem des Meeres

Nach der Rückfahrt zum Resort machten wir uns bei einsetzender Dämmerung im Buschland rund um die Anlage auf die Suche nach Kängurus. Bislang hatten wir nur welche im Vorbeifahren gesehen und wollten endlich eines der Beuteltiere vor die Linse bekommen. Aber außer vieler Emu-Spuren fanden wir leider nichts.

Also beendeten wir unseren letzten Abend an der Shark Bay mit einem grandiosen BBQ. Ich gönne mir satte 440 Gramm bestes australisches Rumpsteak und Lydia genießt Würstchen von einem englischen Butcher, der diese in Australien auf italienische Art hergestellt hat. Sowas gibt’s wohl auch nur hier unten. Gute Nacht!

Ein Kommentar

  1. Hallo,

    liebe Grüsse aus dem sonnigen Düsseldorf.
    Danke für die ausführlichen Berichte. Wenn ich richtig gezählt habe, bleiben Euch jetzt noch 5 Tage.
    Noch viel Spaß.

    Mum

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