Als wir gestern wieder in der einzigen Großstadt Westaustraliens ankamen, ging es uns eigentlich viel zu schnell. Wochenlang waren wir kleine Dörfer oder überschaubare Städte gewohnt, in denen sich jeder grüßte und man ohnehin kaum jemanden auf der Straße traf. Perth und vor allem das quirlige Fremantle sind dazu jedoch ein herber Kontrast. Daher hatten wir uns heute, an unserem letzten vollen Urlaubstag, nochmal Entspannung verordnet. Es sollte an den Strand gehen. Aber an welchen?

Munster

Südlich von Fremantle liegt die Gemeinde Munster. Eigentlich ist hier eh alles mit der gut 30 Kilometer weiter nördlich liegenden Metropole Perth verschmolzen, aber die kleinen Orte rundherum versuchen krampfhaft ihre „Selbstständigkeit“ zu betonen. Außer Fremantle gelingt das aber kaum einem Suburb. Munster gehört mit seinen knapp 3.000 Einwohnern zur City of Cockburn und wird vor allem vom gut 54 Quadratkilometer großen Woodman Point Nationalpark dominiert. Am Rande des Woodman Point ist unser hervorragender Campingplatz beheimatet, in dem wir eine ruhige Nacht verbrachten und daher gleich noch um eine weitere verlängerten.

Die Strände von Perth

Unseren letzten ruhigen Australientag wollten wir gern an einem Strand verbringen. Und davon gibt es im Großraum Perth wahrlich mehr als genug. Das stellte uns vor die Qual der Wahl… Cottesloe Beach, City Beach, Scarborough Beach – wir hatten so viele Tipps bekommen, dass wir uns kaum entscheiden konnten. Vor allem der Scarborough Beach soll bei den Einheimischen beliebt sein, aber wir scheuten die längere Autofahrt in den Norden von Perth und entschlossen uns daher für die naheliegendste Lösung: den Coogee Beach, der nur 5 Autominuten von unserem Camping-Ground entfernt liegt.

Coogee Beach

Coogee gehört wie Munster zur City of Cockburn und hat etwa 4.500 Einwohner. Vor der Küste sieht man Garden Island, Rottnest Island und Carnac Island und die nahe Cockburn Road (12) bringt einen schnell nach Fremantle oder Perth. Der Coogee Beach bietet seichtes, kristallklares Wasser und einen wundervollen aber relativ schmalen Sandstrand. Keine Muscheln oder Algen stören das Badevergnügen und wie so häufig waren wir auch heute praktisch die einzigen Gäste. Auch wenn die Temperaturen hier unten im Spätsommer schon deutlich kühler sind als im Norden („nur“ 25 bis 28 Grad statt 35), genossen wir das tolle Wasser, in dem sich zahlreiche kleine Fische tummelten.

Coogee Beach in Munster
Coogee Beach in Munster, südlich von Perth

Am frühen Nachmittag hatten wir genug Sonne getankt. Wir wollten jetzt nochmal bestes australisches Beef futtern und machten uns auf die Suche nach einem guten Steakhaus in Fremantle – doch leider interessiert man sich hier offenbar viel mehr für europäische (vor allem italienische) oder aber asiatische Küche. Oder halt für Fish’n’Chips, aber das hatten wir ja gestern schon. Also ging es zu Grill’d, jenem grandiosen Burger-Laden, den wir schon aus Perth kannten. Auch der Ableger in Fremantle konnte überzeugen, auch wenn er nicht ganz an unsere erste Grill’d Erfahrung heran kam. Nette Idee: beim Bezahlen erhielten wir einen Kronkorken, den wir in einen von drei großen Sammelbehältern schmeißen sollte. Jeder Sammelbehälter steht für ein karitatives, lokales Projekt, das ausführlich in einem Flyer erklärt wurde. Das Projekt, welches am Monatsende die meisten Kronkorken in seinem Behälter verzeichnen kann, erhält 300$ Unterstützung, der Zweitplatzierte 200$, der Dritte 100$. Tolle Idee! Nach dem feisten Burger ging es noch zur Monk Brewery, einer kleinen aber äußerst feinen Brauerei in Fremantle, die hervorragendes Craftbeer produziert. Sogar Altbier gibt es hier manchmal als saisonales Special.

Nun packen wir schon die ersten Sachen zusammen. Morgen müssen wir unseren Camper wieder zurückbringen und wollen noch nicht so recht glauben, dass sich unsere Zeit hier in Westaustralien dem Ende zuneigt…

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