Heute mussten wir Kilometer fressen um ein gutes Stück unserer Tour bis Exmouth zurückzulegen. Also ging es gegen 11 Uhr in Bunbury los, wo wir zuvor noch ein neues Navigationssystem kaufen mussten, da unser Board-System partou nicht mehr starten wollte. Bei einem kurzen Telefonat mit der KEA-Service-Hotline, teilte uns die freundliche Mitarbeitetin mit, dass es mit diesem System offenbar häufiger Probleme gäbe. Daher sollten wir einfach ein neues Navi unserer Wahl kaufen – KEA würde zahlen. So würden wir keine Zeit für eine Reparatur verlieren und könnten unsere Fahrt sofort fortsetzen. Also gesagt getan. Guter  Service!

Buschland

Von Bunbury ging es über Perth Richtung Norden. Hinter Yanchep wurde es merklich trockener und das Buschland eintöniger. Nur eine gute Stunde Fahrt vom Zentrum Perth’s entfernt, waren wir plötzlich in einer fast verlassenen Welt. Im Umkreis von 50 Kilometern keine Siedlung, keine Farm, nur dicht bewachsenes Buschland. Nun konnten wir die Warnungen vor einem leeren Tank und zu wenig Wasser deutlich besser nachvollziehen. Es ist sicherlich kein Spaß, hier bei 35 Grad in der Sonne und ohne Handyempfang gestrandet zu sein.

Lancelin

Umso mehr freuten wir uns über eine Pause in der nächsten Siedlung namens Lancelin. Doch dieses Dorf an der Küste, irgendwo im Nirgendwo Westaustraliens ist kaum eine Erwähnung wert. Es ist eine dieser Siedlungen, die die Regierung zur Erschließung dieses extrem dünn besiedelten Landstrichs mitten in die Pampa gesetzt hat. Man fragt sich unweigerlich was die Leute hier draußen den ganzen Tag machen – außer am Strand zu liegen vielleicht. Im einzigen Restaurant des Ortes war die Küche geschlossen und da es außer Wohnhäusern kaum etwas zu sehen gab, machten wir uns schnell wieder auf den Weg.

Kurz vor unserem Tagesziel Cervantes bogen wir links von der Straße ab. Ein großes Schild hatte uns auf einen Viewpoint, also ein touristisches Highlight, hingewiesen. Also rollten wir auf den frisch asphaltierten Parkplatz mitten im Busch und parkten neben dem einzigen Pkw der dort stand. Die anderen ca. 50 Parkplätze waren leer. Kein Touristenbus, keine Info-Tafel und kein Haus weit und breit. Nicht mal das nahe gelegene Meer war zu sehen. Ringsum nur Busch – und ein kleiner Pfad der mitten ins Nichts führte. Den gingen wir lang und kamen nach wenigen Minuten an einer Aussichtsplattform aus. Die Infotafel dort bestand aus einer blanken Stahplatte, daneben eine Bank. Sonst nichts. Verdutzt traten wir den Rückweg an und entdeckten hier und da wenigstens ein paar  Hinweisschilder, die die heimische Flora erklärten. Wer sich das wohl ausgedacht hat…

Cervantes

Nach insgesamt 4 Stunden Fahrt erreichten wir Cervantes. Von hier wollen wir morgen zu den Pinnacles im Nambung-Nationalpark wandern. Der einzige Campingplatz des Ortes liegt direkt am Strand und war schnell gefunden.

Strand von Cervantes
Rotwein aus Margaret River am Strand von Cervantes

Nach einer ordentlichen Portion Fish’n’Chips im einzigen Imbiss, setzten wir uns mit einer Flasche Rotwein an den ruhigen Strand, von dem man einen tollen Blick auf den natürlichen Hafen hat, in dem ca. 30 kleine Boote ankern. Das Wasser plätschert hier gemütlich an den seichten, hellen Sandstrand und der Sonnenuntergang ist beeindruckend schön. Jetzt sitzen wir bei einem Glas Rotwein aus Margaret River unter dem grandiosen Sternenhimmel, der hier irgendwie viiiiiel mehr Sterne hat als bei uns. Und näher sind sie auch.

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