Mittlerweile haben wir auf unserer Camper-Tour durch Neuseeland ganz ordentlich Kilometer gefressen. Und viel erlebt haben wir dabei auch. In Rotorua, einem von heißen Quellen durchzogenen Kurort in der Region Bay of Plenty, haben wir uns erstmal bei einem polinesischen Spa mit heissen Thermalquellen und anschliessender Massage von der aaaaanstrengenden Reise entspannt. Anschließend ging es weiter durch’s Geothermal Valley, nach Te Puia, dem größten Zentrum der Maori-Kulturpflege. Hier haben wir eine echte Maori Performance mit traditionellen Tänzen und Gesängen gesehen und viel über das Kunsthandwerk und die Geschichte dieses beeindruckenden Volkes erfahren.
Danach besuchten wir ein unfassbares Tal mit zahllosen sprudenden Quellen, Geysiren und blubbernden Schlamlöchern. Wir haben hunderte von Fotos gemacht. Einfach krass was man da alles sieht: der Pohutu-Geysir spuckt alle regelmäßig bis zu 30 Meter hohen Eruptionen in den Himel, hinter jedem Busch versteckt sich ein Krater in dem es gurgelt und kocht; die Felsen haben abstruse Farben; die Bäume sind teilweise vom Schwefel verfärbt und geben dem ganzen einen noch mysteriöseneren Rahmen. Für die Maori hat jede Naturerscheinung hier eine mystische Bedeutung. Der aufsteigende Dampf ist der Atem der Götter und zu jedem Geysier gibt es die passende Heldengeschichte. Aber die thermalen Besonderheiten werden auch ganz praktisch genutzt. Zum Kochen zum Beispiel. Das mussten wir natürlich testen und bestellten ein typische Maroi-Gericht, sanft gegarrt in einer heißen Quelle.
Danach gings an den grösssten Süsswasser-See der südlichen Hemisphere – den Lake Taupo. Ein riiiiiiiiiesiger See mit kristallklarem Wasser. Dort haben wir die Huka Falls, unfassbar kraftvolle Wasserfälle (laut Auskunft die Niagarafälle Neuseelands) bestaunt und sind danach mit Einheimischen an einem heissen Zufluss im grössten Fluss Neuseelands geschwommen. Der Waikato River ist echt unfassbar kalt, die heissen Quellen mildern das mit ihren schäzungsweise 45 Grad aber erträglich ab. Also saßen wir mit zig Personen dicht gedrängt an einem ruhigen Abschnitt des reißenden Flusses und genossen die Szenerie.
Mittlerweile sind wir in Napier an der Westküste angekommen und erkunden gerade diese kleine Stadt, die Neuseelands Art Deco Hauptstadt sein will, aber und bislang nicht sonderlich beeindrucken kann. Das Wetter ist derzeit leider nur mittelprächtig, was uns aber nicht davon abhält weitere Entdeckungen zu machen. Allein die Fahrt von Taupo hierher war so beeindruckend. Hinter jeder Kurve wartet ein neues Highlight. Immer wieder unterbrechen wir die Fahrt, weil ein Schild an der Landstraße uns auf einen Sightseeing-Spot hinweist. Ein kurzer Halt lohnt sich immer, um einen wunderschönen Wasserfall, beeindruckende Aussichten oder einsame Seen zu entdecken.
Am Freitag setzen wir zur Südinsel über. Mal sehen was und dort noch alles erwartet…